Der Brexit könnte für deutsche Automobil-Zulieferer sehr negative Folgen haben. Laut einer Studie der Unternehmensberatung Deloitte sind zahlreiche Arbeitsplätze und Umsätze im Milliardenbereich in Gefahr.
Demnach muss die Branche mit Umsatzeinbußen von 3,8 Milliarden Euro rechnen. Für Konzerne wie Continental ein Horror-Szenario. Laut der Deloitte-Hochrechnung könnte ein Austritt von Großbritannien aus der EU ohne Freihandelsabkommen insgesamt 14.000 Arbeitsplätze in Deutschland bedrohen. Problematisch seien vor allem die Zölle für Länder der WTO.
Gegenüber dem Handelsblatt erklärte Deloitte-Chefökonom Alexander Börsch: "Man kann ein solches Schreckensszenario nicht ausschließen, das ist eine durchaus realistische Option." Vor allem die erfolglosen Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU hätten die Hoffnung auf relativ glimpfliche Brexit-Folgen zunichte gemacht. Strengere Diesel-Vorschriften ließen zudem den Automobilabsatz in Großbritannien im Jahr 2017 erstmals seit sechs Jahren wieder sinken. Eine Besserung für 2018 ist nicht in Sicht.
Problematisch wird die enge Verzahnung zwischen britischen Automobilherstellern und ihren deutschen Zuliefererbetrieben. so stammt jedes fünfte Bauteil aus deutscher Produktion, entsprechend ist das Vereinigte Königreich auch der größte Absatzmarkt für deutsche Zulieferer (7,3 Milliarden Euro Umsatz). Laut Deloitte sind 42.500 Arbeitnehmer vom Handel mit Großbritannien mittel- und unmittelbar abhängig.
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